Gefühlvolle Abschiede und Neuanfänge: Tipps für Eltern am Ende der Kindergartenzeit

Abschiede, Familienleben, Gefühle, Neuanfänge, Selbstfürsorge | 9. Juli 2024

Das Leben ist ein Abenteuer und das Familienleben noch viel mehr! Gerade am Ende vom Schuljahr gibt es viele gefühlvolle Momente in der Familie, Abschiede und Übergänge. Hier teile ich mit dir meine familienerprobten Tipps, damit alle gut durch diese Zeit kommen.

Gefühlvolle Momente in der Familie 

Für mich ist das Leben ein Abenteuer und das Familienleben noch viel mehr. Kinder verändern sich, wachsen und entwickeln sich weiter - und damit auch wir Eltern, ob wir wollen oder nicht. Wenn wir als Eltern unsere Kinder gut begleiten wollen, dann müssen auch wir uns weiter entwickeln. Dabei kommen schon eine Menge Gefühle hoch, zum Beispiel wenn ein Lebensabschnitt zu Ende geht. Wir verabschieden uns gerade vom „Kosmos Kindergarten“. Nur noch vier Wochen Kindergarten, dann sechs Wochen Sommerferien und dann haben wir nur noch Schulkinder zu Hause. Und damit geht eine sehr, sehr schöne Zeit zu Ende. Gleichzeitig freue ich mich sehr, dass mein Jüngster ein Schulkind wird und eine neue Welt entdeckt. Und ich freue mich auch über viele Veränderungen und Erleichterungen, die es damit für uns als Familie geben wird.

Ein Wechselbad der Gefühle beim allerletzten Kindergartenfest

Beim letzten Kindergarten-Sommerfest, das vor kurzem stattfand hatte ich ein Gefühlscocktail in mir:

Stolz und Freude

Ich war stolz, dass mein Vorschüler bei all seinen Auftritten mutig genug war laut und deutlich zu sprechen, und alle Bewegungen der Choreografie kannte. Gemeinsam haben wir uns gefreut, dass alles so gut geklappt hat und er ein so schönes Erlebnis hatte.

Rührung und Liebe

Gleichzeitig war ich von seiner Aufregung gerührt und voller Liebe für ihn. 

Traurigkeit und Wehmut

Ich war auch sehr traurig darüber, dass diese Zeit des Kindergartens, in der ich so viel mitkriege, ihn morgens bis zum Gruppenraum begleite und dort wieder abhole, zu Ende geht. Wie auch die schönen, liebevollen und familiären Feste unseres Kindergarten. Da sind mir natürlich schon einige Tränen gekommen.


4 TIPPS FÜR EINEN BEWUSSTEN ABSCHIED VOM KINDERGARTEN UND SONSTIGEN LEBENSPHASEN

Für mich ist es sehr wichtig, bewusst Abschied zu nehmen. Als Interkultureller Coach habe ich Familien, die vor einer Entsendung standen, immer geraten, sich bewusst von Freunden, Familie und liebgewonnenen Orten zu verabschieden.

1. Bewusstes genießen.

Ich genieße die letzten vier Kindergartenwochen bewusst, trödle morgens gemütlich mit meinem Sohn und freue mich über ein gemeinsames außerplanmäßiges blau machen. Gemeinsam genießen wir die letzten Aktivitäten und schönen Momente des Kindergartenlebens. Außerdem überlege ich rechtzeitig mit meinem Sohn, ob es etwas gibt, dass er während der Kindergartenzeit noch unbedingt machen möchte.

2. Unterhalten und Zuhören

Wir unterhalten uns über den Abschied und ich höre meinem Sohn einfach zu, wenn er seine Gefühle mit mir teilt. So wie am Abend seines Sommerfestes, an dem er glücklich, erschöpft und ein wenig traurig war, weil er sehr wohl wusste, dass die Vorschulzeit zu Ende geht. 

3. Gefühlen einen sicheren Raum geben

Mir ist es sehr wichtig, Gefühlen einen sicheren Raum zu geben. Denn wenn wir Gefühle, die nun mal da sind, unterdrücken, werden sie nicht weniger, sondern nur größer und überraschen uns schon mal. Gefühle sind wertvoll, denn sie haben Botschaften für uns, die aus unserem Inneren kommen und gehört werden wollen. 

Zum Beispiel, wenn wir traurig über das Ende einer Zeit sind. Das zeigt mir, das ich sie besonders schön finde und lädt mich ein jeden Tag bewusst zu genießen, so lange es noch andauert. Und wenn ich dadurch trauriger werde, dann kann ich in einem geschützten Rahmen meinen Tränen und die Traurigkeit fließen lassen. 

4. Gemeinsam fühlen, verbinden und wachsen

Wenn wir als Familie unsere Gefühle fühlen und sie teilen, verbinden wir uns und wachsen gemeinsam an den Herausforderungen des Abenteuers Familienleben. Eltern und Kinder können hierbei wunderbar voneinander lernen.

Neuanfänge bringen Vorfreude und Unsicherheit

Die Zeit vor etwas Neuem, das man gut findet, ist geprägt von Vorfreude aber auch von Unsicherheit mit einer Prise Angst. Auf uns als Familie kommen viele schöne Veränderungen zu, für uns als Eltern, für mich als Mutter und vor allem für meinen Jüngsten. Er wird mit einem seiner Brüder auf der Grundschule sein und darauf freuen sich die beiden schon riesig! 

Ein Schulstart bedeutet aber auch neue Herausforderungen und Themen, wie Schulweg, Hausaufgaben, mehr Selbständigkeit, Kennenlernen von neuen Lehrkräften und auch von Kindern und ihren Familien. Wir verabschieden uns von liebgewonnenen Menschen im Kindergarten und von eingespielten Abläufen. Bei uns wird sich der Morgenablauf sehr stark verändern. Jetzt verlasse ich mit meinem Kindergartenkind das Haus um 8:45. Ab September werden wir um 7:30 losgehen müssen. Über eine Stunde früher! 

Dann sind da noch eine Menge Fragen, die weitere Unsicherheit mit sich bringen: Wie wird sich mein Sohn in der Schule fühlen? Wird er mit den Lehrern  klar kommen? Wie wird ihm der Übergang vom freien Spiel des Kindergartens in einen strukturierten Schulalltag gelingen? Und wie werde ich ihn als Mutter begleiten können? 

Beim dritten Kind habe ich ein Grundvertrauen in meine Stärken als Mutter, in meine Kinder und auch in unser 5er Familienteam, trotzdem ist da wieder dieser Gefühlscocktail.


3 Tipps für achtsame Neuanfänge

Sowohl Kinder, wie auch Eltern, müssen sich nach den Sommerferien wieder an den Schulmodus gewöhnen. Wenn der Schulanfang dazu kommt, ist die Umstellung noch größer. Es gibt aber drei Sachen, die sich bei mir bei jedem Neuanfang bewährt haben.

1. Zeit blocken

Ich blocke schon jetzt Zeit im September, um für einen sanften Wechsel in die neuen Prozesse und Strukturen zu sorgen, und um meine Kinder aufzufangen. Bei jedem Kind stehen Veränderungen an, beim Großen die zweite Fremdsprache, beim Mittleren eine neue Klassenlehrerin oder Lehrer, und beim Jüngsten die SCHULE. Nachmittags wird er zu Hause sicherlich besonders viel Energie tanken müssen. Und seine Geschwister vielleicht auch. 

2. Selbstfürsorge und sicherer Raum

Nur, wenn ich in meiner Mitte und meiner Kraft bin, kann ich mit meinen Gefühlen und die meiner Söhne achtsam umgehen. Wenn ich einfach weiter mache, wie gewohnt und mir sogar noch besonders viele Termine in den September hineinsetze, um nach den Sommerferien durchzustarten, dann weiß ich jetzt schon, dass ich kaum die Energie haben werde, mich gut um mich und um meine Söhne zu kümmern. Dann wird es hektisch und die Unsicherheit wächst. Wir hätten keinen sicheren Raum, für unseren Gefühlscocktail aus Unsicherheit, Veränderung, Angst, Sorge, Freude, Entdeckungsdrang, Stolz, und einer Prise Wehmut über die schöne Kindergartenzeit. 

All diese Gefühle brauchen nicht nur im September einen sicheren Raum, sondern auch jetzt. 

3. Gemeinsam entspannen

Mit so vielen Gefühlen umzugehen, kann schon sehr anstrengend sein. Da ist es wichtig für viel Erholung und Entspannung zu sorgen, sowohl für die Kinder, wie auch für die Eltern. Dabei kann sich jeder alleine erholen, aber auch gemeinsam, Eltern und Kinder. Entdeckt mit euren Kindern in den Sommerferien, was euch gemeinsam erholt. 

Fazit

Abschiede und Neuanfänge sind emotionale Zeiten, aber sie bieten auch die Möglichkeit für Wachstum und neue Erfahrungen. Wenn wir in der Familie unsere Gefühle bewusst fühlen und sie teilen, verbinden wir uns und wachsen miteinander an den Herausforderungen des Abenteuers (Familien-)Leben.

Wie gehst du mit Abschieden, Neuanfängen und Gefühlen in deiner Familie um? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren! 

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  1. Es ist dass erstes Mal dass ich diesen Blog lese. Mir hat dieser Artikel sehr gut gefallen. Auch wenn ich keine kleinen Kinder mehr habe, finde ich es sehr interessant, und es brachte mich zum Nachdenken über die verschiedenen Gefühle die nicht nur während der Schulzeit, sondern in allen Momenten des Lebens existieren.

    1. Vielen Dank für dein Kommentar! Es freut mich sehr, dass dich mein Artikel zum Nachdenken inspiriert hat. Vieles lässt sich auch auf andere Lebensabschnitte, auch ohne kleine Kinder übertragen.

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